5 Tage Fasten – ein funktioneller Zell-Reset
- Dr. Reiner Kraft
- vor 1 Tag
- 3 Min. Lesezeit

Ab und zu spürt man im Alltag, dass der Körper eine Pause braucht: keine neue Diät, kein kurzfristiger Hype, sondern ein Reset, bei dem Zellen, Mitrochondrien und das eigene Energiesystem neu ausgerichtet werden. Schon im 20. Jahrhundert sagte der deutsche Arzt Otto Buchinger (1878-1966): „Gesund sein heißt nicht unbedingt essen, sondern auch regulieren lassen“ → er begründete eine Fastentradition, die heute als Heilfasten bekannt ist.
Heute wissen wir dank moderner Zell- und Stoffwechselforschung, dass Fasten längst nicht nur Kalorienreduktion bedeutet: Es aktiviert intrazelluläre Programme wie Autophagie, Mitochondrienrecycling, Ketogenese und eine Umstellung des Energiestoffwechsels.
In diesem Blogpost nehme ich dich mit auf meine 5-Tage-Fasten-Phase, zeige dir, was auf Zell-Ebene passiert und wie du das mit einem strukturierten Protokoll begleiten kannst – mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen, Aminosäuren und Nukleotiden im Fokus.
Was passiert an jedem der fünf Tage beim 5-Tage-Fasten?
Tag 1 – Übergang vom Verbrauch zur Regulation
Am ersten Fastentag beginnt dein Körper, sich von der üblichen Nahrungszufuhr zu lösen: Insulin sinkt, Blutzucker fällt, die Leber startet mit Bildung von Ketonkörpern – ein Signal für Energieumstellung. Eine Studie mit 42 gesunden Frauen zeigte nach 5 Tagen Fasten: sinkende Glukose- und Insulinwerte, steigende Ketone.
In dieser Phase gelingt der Metabolische Switch: von Glukose zu Fett/Ketonen als Energiequelle. Gleichzeitig beginnt der Elektrolyt- und Mineralstoffbedarf zu steigen – denn Zellspannungs- und Membranprozesse verändern sich.
Tag 2 – Beginn der Autophagie & Zellreinigung
Ab circa 24 Stunden ohne größere Zufuhr beginnen die Zellen verstärkt, beschädigte Proteine und Organellen über das Autophagie-System abzubauen. Studien zeigen, dass intermittierendes Fasten Marker wie LC3B, ATG5, LAMP2 hochreguliert – zentrale Bestandteile der Zell-“Hausreinigung”.
In dieser Phase ist es besonders sinnvoll, Cofaktoren bereitzustellen: Aminosäuren (z. B. Glutamin für Darm und Zelle), Nukleotide für Zellreinigung und Reparatur, Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium für Zellspannung.
Tag 3 – Tiefer Reparatur- und Regenerationsmodus
Mit fortschreitender Fastendauer sind Ketonkörper stabil verfügbar, das Hormonsystem (z. B. Wachstumshormon) stellt sich um, das Immunsystem wandelt sich: alte Immunzellen werden recycelt, neue aktiviert. Studien zeigen, dass längeres Fasten (über 72 Stunden) multi-organische Veränderungen auslöst – viele Proteine ändern ihre Expression, Zellfunktionen reorganisieren sich.
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt für Antioxidantien (Vit C/E, Selen, Zink) und für Sulfurhaltige Stoffe (z. B. NAC, MSM) zur Unterstützung der Biotransformation.
Tag 4 – Integration von Reparatur & Neubeginn
Die Signale in Zell- und Stoffwechselachsen sind jetzt stark aktiviert: Sirtuine, AMPK, Mitochondrienbiogenese. Studien zur Wirkung von Fasten zeigten: Aktivierung dieser molekularen Pfade unterstützt Zellschutz und Energieproduktion.
In dieser Phase unterstützt eine gezielte Nährstoffversorgung mit B-Komplex, Phospholipiden/Omega-3, Cholin/Phosphatidylcholin dein „Upgrade“ der Zellmembran- und Neuroachse.
Tag 5 – Abschlussphase & Vorbereitung auf Refeed
Am letzten Tag ist dein Körper bereit für den nächsten Schritt: Stammzellaktivierung, Immunzell-Repopulation, Refeed-Vorbereitung. Idealerweise folgt eine Phase mit gezielten Mikronährstoffen und guter Ernährung. Ein Review zur Autophagie zeigt: Fasten-Protokolle wirken am besten in Kombination mit gezieltem Nach-Versorgen.
Fazit
Ein 5-Tage-Fasten-Reset ist kein Trend, sondern ein funktioneller Ansatz zur zellulären Selbstregulation: Autophagie, Mitochondrienaktivierung, Biotransformation und Energieumstellung. Wer diese Phase mit einem guten Nährstoff-Cofaktor-Support begleitet – Mineralien, Vitamine, Aminosäuren, Nukleotide – kann den Reset effizienter und sicherer gestalten.
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Wissenschaftliche Referenzen
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Longo VD, Mattson MP. Fasting: Molecular Mechanisms and Clinical Applications. Cell Metab. 2014;19(2):181–192. Cell
Nieto A.A., Halabi D., Hernández M., Sagredo D. A Narrative Review about Metabolic Pathways, Molecular Mechanisms and Clinical Implications of Intermittent Fasting as Autophagy Promoter. Curr Nutr Rep. 2025;14:78. SpringerLink
Wolska W., Gutowska I., Wszołek A., Żwierełło W. The Role of Intermittent Fasting in the Activation of Autophagy Processes in the Context of Cancer Diseases. Int J Mol Sci. 2025;26(10):4742. MDPI
Smith X., et al. Common and divergent molecular mechanisms of fasting and ketogenic diets. Trends Endocrinol Metab. 2023. Cell
⚠️ Hinweis: Dieses Protokoll dient der funktionellen Gesundheitsoptimierung und ersetzt keine medizinische Beratung oder Therapie. Wenn Vorerkrankungen bestehen oder Medikamente eingenommen werden, konsultiere bitte vor Beginn einen Arzt oder Therapeuten.
